Die Untersuchung aller Gemälde erfolgte in der Abteilung für Kunsttechnologie und Restaurierung des Wallraf-Richartz-Museums & Fondation Corboud in Köln.
Ziel der Untersuchungen war es, die verwendeten Malmaterialien und Techniken sowie den Werkprozess und den Erhaltungszustand jedes einzelnen Gemäldes möglichst umfassend zu beschreiben und die Ergebnisse in einer ausführlichen schriftlichen und fotografischen Dokumentation zu fixieren. Eine begleitende Auswertung relevanter Schrift- und Bildquellen (z.B. Werkverzeichnisse, historische Fotografien, kunsthistorische und kunsttechnologische Literatur etc.) zum jeweiligen Künstler und seinem Werk ermöglichte es, die Befunde in den aktuellen Forschungsstand einzubetten. Als Hilfsmittel für die praktische Durchführung der technologischen Untersuchungsreihe wurden ein Vorgehensschema und ein ausführlicher Fragenkatalog erarbeitet (>Pdf-Datei eines kompletten Datensatzes), die den untersuchenden Restauratoren zur Orientierung dienten und eine größtmögliche Vergleichbarkeit der Ergebnisse gewährleisten sollten.
Die Untersuchungen erfolgten im Auf-, Streif-, Durch- und Reflexlicht, mit dem Stereomikroskop sowie in den Strahlenbereichen des Ultraviolett und Infrarot. Bei entsprechender Fragestellung wurden die Falschfarben-Infrarotreflektographie und die Röntgenuntersuchung eingesetzt.
Im Vordergrund stand die zerstörungsfreie Untersuchung zur Bewahrung und zum Schutz der originalen Substanz der Gemälde. Zur Bestimmung der Pigmente wurde aus diesem Grund die zerstörungsfreie VIS-Spektrometrie herangezogen. Auch wenn nicht alle Pigmente der Zeit mit Hilfe dieser Methode zweifelsfrei analysiert werden können, geben die Ergebnisse einen hilfreichen Überblick, der sich in den bisherigen, bereits gut dokumentierten Forschungsstand zu den Pigmenten der Impressionisten ergänzend einreihen lässt (»Vis-Spektrometrie Artikel Dr. Oltrogge). Auf eine materialinvasive Analytik wurde weitgehend verzichtet. Nur einige wenige Gemälde warfen besondere Fragestellungen auf, die allein mit Hilfe einer Beprobung und nachfolgenden Analytik geklärt werden konnten. In diesen Fällen wurden Querschliffe angefertigt und mikroskopisch begutachtet oder Probenmaterial mit Hilfe der FTIR-Spektroskopie, REM, EDX und/oder mikrochemischer Verfahren analysiert. Eine weitere Ausnahme bildeten die untersuchten Holztafeln, die allesamt beprobt und einer holzanatomischen Bestimmung unterzogen wurden, da der derzeitige Forschungsstand in Bezug auf die hölzernen Bildträger der Impressionisten, insbesondere der Neoimpressionisten, noch eklatante Lücken aufweist.
Für die Online-Präsentation wurden die Untersuchungen auf die essentiellen Fakten gekürzt. Die ausführlichen Dokumentationen sind auf Anfrage in der Abteilung für Kunsttechnologie und Restaurierung des Wallraf-Richartz-Museums & Fondation Corboud einsehbar.